Einen „Verschlussstopfen“ im Herzen statt Blutverdünnung

Helmut Wirlmann freut sich dank moderner Herzkatheter-Behandlung am UKM Marienhospital über neu gewonnene Lebensqualität

Fünf Wochen Krankenhausaufenthalt – die können ganz schön an die Nieren gehen. Doch bei Helmut Wirlmann ergaben sich durch die blutverdünnende Behandlung seines Vorhofflimmerns und nach der Behandlung seines Herzinfarktes starke Nebenwirkungen. Eine mikroinvasive Herzkatheter-Operation verhalf ihm nun zu neuer Lebensqualität. Die OP wird erst seit diesem Jahr neu am UKM Marienhospital angeboten.

Es ist ein etwa zwei Zentimeter großes Schirmchen, das der Borghorster Helmut Wirlmann nun im Herzen trägt. Eingesetzt hat es ihm Chefarzt Dr. Stefan Lange per mikroinvasiver Herzkatheter-Operation. Durch einen Katheter, der durch ein Blutgefäß in der Leistengegend bis zum Herzen verläuft, wird das noch eng zusammengefaltete Schirmchen an der richtigen Stelle platziert und im Herzvorhofohr aufgespannt. „Durch diesen ,Pfropfen‘ verschließen wir das Vorhofohr des Herzens. Das ist die Stelle, an der sich 90 Prozent aller Blutgerinnsel bei Vorhofflimmern bilden und so einen Schlaganfall verursachen können. Diese werden durch das Schirmchen verhindert“, erklärt Lange.

Ohne die OP wäre Helmut Wirlmann auf starke Blutverdünner angewiesen – die er jedoch nicht vertrug. „Ohne Medikamente wäre die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall bei ihm von Jahr zu Jahr um je sechs Prozent gestiegen“, erläutert Kardiologe Lange.

Nach dem Eingriff wächst das Schirmchen nun fest mit dem Gewebe des Vorhofohrs zusammen. „Das hat bei Herrn Wirlmann perfekt gepasst“, freut sich Lange über den OP-Erfolg. „Diese neuartige Operation führen wir erst seit 2020 am UKM Marienhospital durch. Sie ist genauso wirksam, wie die Blutverdünner“, ist Lange überzeugt. In Frage kommt dieser Eingriff  gerade für Patienten, die nach einem Vorhofflimmern die blutverdünnenden Medikamente nicht vertragen können.

Zwei Tage nach der dreiviertelstündigen Herzkatheter-OP kann der 79-Jährige nach Hause entlassen werden. „Ich freue mich jetzt sehr auf zu Hause und werde es mir dort richtig gut gehen lassen“, so der frühere kaufmännische Angestellte. Als passionierter Camper hat Wirlmann schon auf seine nächste Tour samt Ehefrau nach Cuxhaven im Blick. Er freut sich darauf, seine sechs Enkel und zwei Urenkel endlich wieder zu Hause, statt im Krankenhau zu empfangen.

Foto:  Chefarzt und Kardiologe Dr. Stefan Lange erklärt Helmut Wirlmann, an welcher Stelle sein Schirmchen. Dank der OP muss der Borghorster zukünftig keine Blutverdünner mehr nehmen.

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