Angeboten werden stationäre und teilstationäre psychosomatisch-psychotherapeutische Komplexbehandlungen mit ärztlicher bzw. psychologischer Einzelpsychotherapie, Gruppenpsychotherapie, wöchentlicher schriftlicher Behandlungsplanung und weiteren spezifischen psychotherapeutischen Techniken wie z. B. Kunst-, Ergo-, Bewegungs- und Sporttherapie sowie Physiotherapie.
Das Therapiekonzept beinhaltet tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mit Integration von Elementen aus der kognitiven Verhaltenstherapie, der systemischen Familientherapie und der imaginativen Traumatherapie. Störungsspezifische Konzepte bestehen für Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (Dialektisch-Behaviorale Therapie nach M. Linehan) und für Angstpatienten (Integration von verhaltenstherapeutischen Elementen, insbesondere Angstexpositionstrainig bzw. Verhaltensexperimente).
Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung besteht in der Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzstörungen seelischer Ursache bzw. mit psychischen Folgewirkungen anhaltender körperlicher Schmerzen. Diese Patienten werden nach einem multimodalen Behandlungskonzept behandelt, das nachweislich stabile Langzeiteffekte bewirken kann.
Besonderen Stellenwert und zentrale Bedeutung für die Arbeit der Klinik hat die therapeutische Beziehung, d. h. das therapiefördernde Zusammenwirken von Therapeuten und Patient, basierend auf Wertschätzung, Echtheit und Empathie (Einfühlungsvermögen). Die Patienten sollen sich in der Einrichtung gut aufgehoben und sicher fühlen, dazu bedarf es eines tragfähigen und belastbaren Verhältnisses zu den Therapeuten, geprägt von Offenheit, Aufrichtigkeit und Kritikfähigkeit.
Die Gemeinschaft in den Therapiegruppen dient als Lern- und Übungsfeld, um über störungsrelevante Konflikte und Problemthemen sprechen zu können und in einem geschützten Rahmen neue Wege zu gehen, alternative Denk- und Verhaltensmuster auszuprobieren und hilfreiche emotionale Erfahrungen zu machen. Ziel der Behandlung ist nicht nur die Beseitigung der Symptome, sondern die Entwicklung eines ganzheitlichen Krankheitsverständnisses und die Nutzung innerseelischer Kräfte der Patienten zum Erreichen einer nachhaltigen Stabilisierung des seelischen Befindens.
Der Behandlung liegt ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde, das den Menschen bezogen auf biopsychosoziale Aspekte seiner akuten Lebenssituation vor dem Hintergrund einer lebensgeschichtlichen Entwicklung betrachtet. Diese Aspekte werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Entstehung der Symptome, die Aufrechterhaltung der Krankheit und der Verhinderung von Lösungen untersucht und in die Entwicklung alternativer Lösungswege einbezogen. Dabei wird im Vergleich zu anderen medizinischen Fachgebieten „nicht dem Körperlichen weniger, sondern dem Seelischen mehr Aufmerksamkeit geschenkt“ (Weiss und English, 1949). Insgesamt sind alle in unserer Klinik angewandten Therapieverfahren wissenschaftlich fundiert und haben sich in unterschiedlichen Studien als höchst wirkungsvoll und effizient erwiesen.