Geschichte des Steinfurter Krankenhauses

Caritas und Nächstenliebe sind die Wurzeln, aus denen heraus die Kirchengemeinde St. Nikomedes in Borghorst sich im Jahre 1857 entschloss, "eine Krankenanstalt unter Leitung barmherziger Schwestern zu errichten,…" (Auszug aus einem Sitzungsprotokoll).
Im Jahre 1863 nahm das Krankenhaus mit 20 Betten seinen Betrieb auf, nachdem die Mauritzer Franziskanerinnen aus Münster einen Konvent nach Borghorst entsendet hatten.

Man verstand sich in der Tradition der Stiftsdamen von Borghorst, die sich schon im Mittelalter der Armen- und Krankenfürsorge verschrieben hatten, wie aus Urkunden aus dem Jahr 1445 hervorgeht. Und so entstand neben dem Krankenhaus, dass damals den Namen "Maria Trost" führte, ein Armenhaus, dass bis 1960 von Ordensschwestern geleitet wurde. Die Verbindung der beiden Einrichtungen wird vor allem im § 2 festgeschrieben: "dass arme Kranke in die Anstalt unentgeltlich aufgenommen werden müssen." Das Krankenhaus, das zunächst den Namen "Maria Trost" trug, wurde im Jahre 1967 nach Vollendung verschiedener Bauwerke in "Marienhospital" umbenannt.

Wie notwendig der Krankenhausbau war, beweist die Tatsache, dass schon im Jahr 1890 ein weiterer Anbau fertig gestellt wurde und 1913 ein zusätzlicher Baukörper entstand. Seit 1953 wurde das Marienhospital Steinfurt in verschiedenen Bauabschnitten erweitert.

Weitere Baumaßnahmen und Eckpunkte in der Entwicklung des Marienhospitals erfolgten in den Jahren:

1953

  • Errichtung eines Bettentraktes. Damit erhielt das Krankenhaus eine Kapazität von 160 Betten.

1960

  • Planung verschiedener Baumaßnahmen zwischen dem Träger, der Verwaltung und der damaligen Stadt Borghorst. November: Sondersitzung des Rates der Stadt Borghorst und Beschlußfassung über eine finanzielle Mitbeteiligung. Abbruch des "Huesmannschen Gebäudes" (jetziger Standort Schwestern- und Personalwohnheim-VEW-Zentrale).

    1961

    • 04. Februar: Großbrand. Danach provisorischer Wiederaufbau des Dachgeschosses und Erstellung von Notunterkünften.
    • Bau und Inbetriebnahme des Schwestern- und Personalwohnheimes mit 54 Heimplätzen (davon 24 Plätze für Ordensschwestern).

    1962

    • Abbruch des Altersheimes (Armenhaus) und Errichtung eines Parkplatzes.

    1963

    • Kompletter Neubau der Energiezentrale einschließlich Notstromversorgung, einer Zentralwäscherei und einer Bettenzentrale.
    • Bau und Fertigstellung der Leichenhalle.

    1965

    • Neubau eines weiteren Bettentraktes mit 105 Betten (Innenhof).

    1966

    • Errichtung eines Behandlungstraktes mit Röntgenabteilung, Zentrallabor, OP- und Ambulanztrakt für Chirurgie, Gynäkologie und HNO, Endoskopieabteilung, Entbindungsräume, Neugeborenenabteilung etc.

    1967

    • Bau und Bezug eines zweiten Personalwohnheimes mit zusätzlichen 37 Heimplätzen.

    1968

    • Fertigstellung der Hauptküche, Cafeteria und Verwaltung sowie einer eigenen Krankenhauskapelle.

    1970

    • Sanierung der ehemaligen Kinderstation.

    1972

    • Anbau eines weiteren Bettentraktes mit 35 zusätzlichen Betten (Südflügel / Stiftsgraben) für den überörtlichen Schwerpunkt Angiologie. Neubau einer physikalischen und krankengymnastischen Abteilung einschließlich Schwimmbad und Sauna.

    1975

    • Umfangreiche Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.

    1979

    • Bau einer Feuerwehrstraße.

    1980

    • Komplette Erneuerung der Westfassade (Fenster, Verblendung etc.).

    1981

    • Kompletter Neubau und Inbetriebnahme der nach neuesten Erkenntnissen errichteten Intensiv- und Wachstation (7 Intensiv- und 4 Aufwachbetten).
    • Gleichzeitig Erweiterung der Labor- und OP-Räume sowie Errichtung einer Zentralsterilisation.

    1981

    • Übernahme des ehemaligen Belegkrankenhauses in Laer.

    1983

    • Nach völliger Instandsetzung und Umgestaltung des Krankenhauses Laer erfolgte die Errichtung einer Fachabteilung für Psychotherapie und Psychosomatik mit weiteren 60 Akutbetten.

    1985

    • Bau einer Kleinspielfeldanlage in Laer für verschiedene Sportarten und Errichtung eines Gymnastik- und Umkleidegebäudes mit Naßräumen und Nebenräumen.

    1987

    • Erweiterung des Parkplatzes um zusätzliche 82 Stellplätze (insgesamt 162).

    1989

    • Aufstockung (über der Intensivabteilung) und Errichtung einer modernen Neugeborenenabteilung mit Kreißsälen etc.

    1991

    • Kooperation mit dem Perinatologischen Zentrum der Universität Münster.
    • Umbau der Station B für die neu errichtete Hauptabteilung Radiologie; später Ergänzung mit CT und DSA (2 Bauabschnitte).

    1993

    • Aufstockung des Bettentraktes von 1964 um eine Station (K) mit 24 Betten und vorgeschalteten Naßzellen und Nebenräumen.

    1994

    • Kompletter Ausbau des Treppenhauses wegen Brandschutz.

    1995

    • Einrichtung einer ambulanten Pflegedienstes zur häuslichen Krankenpflege.

    1996

    • Vollständige Umgestaltung des Sockelgeschosses in Laer (Küche, Speiseräume, Bistro, Gymnastik, Flure).

    1997

    • Beginn der OP-Baumaßnahme: Neubau eines modernen, zentralen OP-Traktes sowie einer neuen Ambulanz und Notfallversorgung.
    • Kooperation mit dem St. Johannes - Hospital Altenberge, Entwicklung des sog. "Altenberger-Modells"

    1998

    • Umgestaltung der Krankenzimmer in Laer, Einbau von Naßzellen und Sanierung der Nebenräume (Umbaukosten ca. DM 1,1 Mio.).

     

     

    1999

    Inbetriebnahme des neuen Operationstraktes mit drei modernen Zentral-OPs, einem integrierten Eingriffsraum, einer neuen Ambulanz und Notfallversorgung.

    2000 

    • Anerkennung als Referenzzentrum für Telepathologie .
    • Umbau und Modernisierung der Patientenzimmer der Station H.
    • Umbau der alten "Apotheke" zur Zentral-Diagnostik des Schwerpunktes für Angiologie.
    • Offizielle Inbetriebnahme der komplett modernisierten Abteilung für Psychosomatik und Einsegnung der renovierten Kapelle in der Betriebsstelle Laer mit einem Tag der offenen Tür.

    2001

    • Teilung der Fachabteilung Chirurgie in die drei Betriebsbereiche Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Gefäßchirurgie und Visceralchirurgie.

    2002

    • Schaffung eines neuen Raumprogramms für die Kreißsäle.
    • Erhöhung der Planbettenzahl im Bereich Intensivmedizin von 8 auf 13.

    2003

    • Ausweisung der ersten Hauptfachabteilung für Angiologie (30 Betten) im Regierungsbezirk Münster im Krankenhausplan NRW.
    • Aufnahme des Versorgungsauftrages für Gefäßchirurgie in den Krankenhausplan NRW.
    • Ausweisung einer Tagesklinik für Psychotherapeutische Medizin mit 16 Plätzen.
    • Betreutes Wohnen in Laer: Inbetriebnahme einer neuen Betreuten Wohnanlage mit 11 Wohnungen in Laer.
    • Umübertragung des Geschäftsbetriebes der Gesundheitseinrichtungen der Kirchengemeinde St. Nikomedes auf die neu errichtete Marienhospital Steinfurt GmbH.
    • Gründungsmitglied des Brustzentrums Münster als Partner der Universitätsklinik Münster.
    • Teilung der Fachabteilung Innere Medizin in die Betriebsbereiche Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie.

    2005

    • Inbetriebnahme des Erweiterungsabschnittes Mauritiusstraße/Stiftsgraben mit der nach neuestem Standard eingerichteten Intensivstation, drei modernen Endoskopiesälen, neuen Therapieräumen der Physikalischen Abteilung und einer Dachterrasse.
    • Inbetriebnahme der Tagesklinik für Psychotherapie und Psychosomatik im Wohn- und Therapiezentrum St. Johannes, Altenberge.
    • Ansiedlung des kassenärztlichen Notdienstes für die Stadt Steinfurt am Marienhospital Steinfurt.
    • Zusammenschluss mit den Krankenhäusern Emsdetten und Greven unter dem Dach der Christlichen Krankenhaus-Träger GmbH (ckt.).
    • Anerkennung als Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Gründung des Vereins "Zentrale Schule für Pflegeberufe im Kreis Steinfurt e.V.".
    • Schaffung eines weisungsungebundenen Bereiches Diabetologie DDG im Rahmen der Gastroenterologie.

    2006

    • In Betriebnahme des medizinischen Dienstleistungszentrums domus medica in unmittelbarer Nähe zum Marienhospital.

    2008

    • Errichtung des Wohnkomplexes "Wohnen an den Stiftsgärten" mit einem Gebäude für Betreutes Wohnen und einem Wohngruppen-Komplex für Menschen mit Demenz.
    • Eintritt der drei Krankenhäuser unter dem Dach der ckt. in den CLINOTEL-Krankenhausverbund.
    • Einrichtung der geriatrischen Frührehabilitation am Steinfurter Krankenhaus.

    2009

    • Gründung der „Schulungsgemeinschaft Stadt Steinfurt e.V.“ Der Verein wurde von niedergelassenen Ärzten und Ärzten des Marienhospitals Steinfurt ins Leben gerufen. Er organisiert Schulungsangebote für Diabetiker.
    • Freiwilligendienst wird neu aufgebaut. Nicht nur das Reichen einer Mahlzeit, sondern die damit verbundene Nähe und das Gespräch macht den ehrenamtlichen Dienst so wertvoll.

    2010

    • MRT-Praxis nimmt Betrieb auf. Ein offener MRT wurde in kurzer Bauzeit in einem Neubau, der direkt an das Krankenhaus anschließt, untergebracht. Der offene MRT ist im weiten Umkreis der erste seiner Art. Alle stationären Patienten des Marienhospitals Steinfurt können mit dem MRT untersucht werden. Für den ambulanten Bereich gilt: Die Kosten für eine Untersuchung im MRT werden regelmäßig von den Privaten Krankenversicherungen und den Berufsgenossenschaften (BG) übernommen.
    • Gründung einer Aphasiker-Selbsthilfegruppe am Marienhospital. Aphasie ist eine erworbene zentrale Sprachstörung, wie sie zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder Schädelhirntrauma auftreten kann.

    2011

    • Inbetriebnahme der Johannes-Klinik in Altenberge. Die Privatklinik für seelische und psychosomatische Gesundheit bietet Menschen in seelischen Krisen oder Personen im Zustand körperlicher und seelischer Erschöpfung (zum Beispiel Burnout-Syndrom) Hilfestellung zur Bewältigung ihrer psychosomatischen Erkrankung.

    2013

    • „Den Wandel leben“: Das Marienhospital Steinfurt besteht seit 150 Jahren.
    • Im Sommer 2013 erfolgt die Fusion der vormals selbstständigen Krankenhäuser des ckt-Verbundes zu einem Krankenhaus an fünf Standorten. Das neue Krankenhaus trägt den Namen "Marienhospital Münsterland".
    • Nach einer umfangreichen Renovierung wird der Funktionsbereich „Angiographie“ in der Abteilung für Radiologie wieder in Betrieb genommen (Erweiterung des Raumprogramms; Anschaffung einer neuen Untersuchungseinheit).

    2014

    • Im Juli 2014 schließt die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am Marienhospital Münsterland einen umfangreichen Zertifizierungsprozess erfolgreich ab. Sie ist nun anerkannte Behandlungseinrichtung für das spezielle Therapieprogramm „DBT“, das sich an Patienten wendet, die an der Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden.
    • Dezember: Insolvenzantrag der Marienhospital Münsterland GmbH. Das Krankenhaus wird in Eigenverwaltung weitergeführt.
    • Schließung der Johannes-Klinik in Altenberge.

    2015

    • Am 28. Februar 2015 wird im Kreißsaal des Steinfurter Krankenhauses das letzte Baby geboren.
    • Juli: Marienhospital Münsterland in Steinfurt verstärkt Schwerpunkt Chirurgie. Das Darmzentrum und das Endoprothetikzentrum werden nach der Schließung des Standortes Emsdetten nun in Steinfurt fortgeführt. Schließung der Fachabteilung für Gynäkologie.
    • November: Eröffnung des Zentrums für Ambulante Operationen.

    2016

    • 01. Oktober: Übernahme der Marienhospital Münsterland GmbH durch die UKM MHS GmbH. Das Steinfurter Krankenhaus wird als UKM Marienhospital Steinfurt GmbH weitergeführt.

    2017

    • 02. Januar: Die Tagesklinik für Psychosomatik und Psychotherapie nimmt ihren Betrieb in Emsdetten auf. Die Tagesklinik ist von Altenberge nach Emsdetten verlegt worden.

    2018

    • 23. April: Nach einem Umzug von Laer nach Emsdetten nimmt der stationäre Bereich der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie auf dem Gesundheitscampus Emsdetten seinen Betrieb auf.
     
     

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