Die Geriatrie als Altersheilkunde beschäftigt sich mit den Krankheiten und den damit verbundenen Problemen des älteren Menschen (in der Regel über 70).
Das hohe Lebensalter ist verbunden mit einem erhöhten Risiko für akute Erkrankungen und einer höheren Wahrscheinlichkeit für bereits bestehende chronische Erkrankungen. Betroffene Patient*innen sind in ihren Organfunktionen zunehmend eingeschränkt. Sie können ihren Alltag weniger selbstständig planen und gestalten; die Lebensqualität nimmt ab. Eine Erkrankung bedeutet in vielen Fällen auch, dass sich die Zukunftsperspektive verändert.
Die Stärkung der funktionellen Fähigkeiten zielt auf die Verbesserung der Lebensqualität. Wann immer es möglich ist, soll die Selbstständigkeit des/der Patient*in wiederhergestellt oder unterstützt werden.
Während der Behandlung ist eine weitere Mitbehandlung durch andere Fachabteilungen auch unter Einbindung der diagnostischen Möglichkeiten gegeben.
„Es gibt nicht 'den 70-jährigen'“
Es zeigt sich, dass gerade im höheren Lebensalter die Unterschiedlichkeit der Menschen deutlich größer ist als in jüngeren Jahren. Es gibt nicht „den 70-jährigen“, vielmehr muss genau hingesehen werden, welche individuellen Gesundheitsprobleme und Einschränkungen von Bedeutung sind und welche Auswirkungen sie auf die Prognose, die Möglichkeiten und den Hilfsbedarf haben.
Damit ist das Grundprinzip der Geriatrie umrissen: Das genaue und strukturierte Hinschauen (Diagnostik) mit dem Ziel, differenzierte Pläne für das weitere Vorgehen (Behandlung) zu entwickeln.