Pflegekonzepte

Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der Mensch. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen und Ressourcen unserer Patient*innen und stimmen sie mit unseren Möglichkeiten ab. Dabei orientieren wir uns an dem Modell der Lebensaktivitäten. Immer dort, wo Probleme bezüglich der Lebensaktivitäten wie zum Beispiel Nahrungsaufnahme auftreten, wird professionelle Pflege erforderlich. Instrumente dafür sind pflegerische Anamnese und die daraus resultierende gemeinsame Planung der pflegerischen Behandlung in Abstimmung auf die medizinische Versorgung.

Um den vielfältigen Krankheitsbildern, den individuellen Bedürfnissen und der Ressourcenförderung der Patient*innen gerecht zu werden, bedient sich die Pflege nachstehender Pflegekonzepte.

In Grund- und Aufbaukursen sind unsere Pflegenden in das kinästhetische Konzept eingeführt worden, um bewegungseingeschränkten Menschen ein interaktives Bewegungsangebot bieten zu können. Nach kinästhetischen Gesichtspunkten durchgeführte Mobilisation und Bewegung wirkt sich positiv auf Vitalfunktionen, auf Schlafqualität, auf Schmerzzustände und auf das allgemeine Wohlbefinden der Patient*innen aus.

Kinästhetik ist eines der wenigen Konzepte in der pflegerischen Arbeit, das sowohl der Gesundheit der Patientin/des Patienten als auch der Gesunderhaltung des Pflegepersonals dient. Kinästhetik in der Pflege beschäftigt sich mit der Empfindung und dem Ablauf menschlicher Bewegung. Die Pflegefachperson und die Patientin/der Patient handeln hier gemeinsam und aufeinander bezogen. Es steht das Erlernen von Griffen im Vordergrund. In erster Linie geht es um schonendes Bewegen anstelle von Heben und Tragen. Ziel ist es, die Wahrnehmungs-, Berührungs- und Bewegungsfähigkeit der Patient*innen und Pflegefachkräfte zu verbessern. Damit unsere Patient*innen auch über den Krankenhausaufenthalt hinaus von Kinästhetik profitieren, ist uns die Anleitung von Angehörigen sehr wichtig.

Sich mit einer Krankheit zurecht zu finden ist oft nicht leicht. Unterstützung bei der Bewältigung krankheitsbedingter Probleme zu geben, eine bewusste Auseinandersetzung mit der Krankheit und aktive Einflussnahme auf den Krankheitsverlauf durch Übernahme von Eigenverantwortung durch die Patientin/den Patienten zu erreichen und letztendlich seine Lebensqualität zu verbessern, sind Ziele eingehender Beratung und Schulung der Patient*innen.

Um das selbstbestimmte Leben unserer Patient*innen in ihrer privaten Umgebung zu stärken, sind unsere Mitarbeiter*innen bemüht, den Patient*innen und/oder den Angehörigen für die Selbstpflege zu Hause zu schulen, anzuleiten und zu beraten. Durch Einbindung in die Pflege der Patientin/des Patienten können Angehörige notwendige Kompetenzen zur Pflege der betroffenen Menschen erlernen. Hier stehen Ihnen unsere Mitarbeiter*innen mit Rat und Tat zur Seite.

Das Bobath-Konzept ist primär für Patient*innen mit z. B. durch einen Schlaganfall verursachter Halbseitenlähmung entwickelt worden. Es kann jedoch bei allen Formen lähmungsbedingter Bewegungsstörungen angewandt werden.

Ziel ist die Normalisierung des Muskeltonus, insbesondere zur Vorbeugung oder Verringerung von Spastizität. Das heißt, die Pflegenden achten auf eine entspannte Lage des Körpers und insbesondere der gelähmten Extremitäten. Beide Körperhälften werden stets in den Bewegungsablauf integriert, damit die gelähmte Seite angeregt wird. Hier führen die Pflegenden eine aktivierende Pflege durch, die die Ressourcen der Patientin/des Patienten fördert.

Das Konzept der Basalen Stimulation® beinhaltet die ganzheitliche und individuelle Pflege einer Patientin/eines Patienten, um sie/ihn so zur Selbstständigkeit zu begleiten.
Angeboten wird dieses Pflegekonzept Patient*innen, die in ihrer Wahrnehmung beeinträchtigt sind. Diese Beeinträchtigung kann auftreten durch z. B. Bewegungsmangel, da der Mensch sich unter anderem über seine Bewegung wahrnimmt.

Ein weiterer wichtiger Wahrnehmungsbereich sind Reize, die über die Haut wahrgenommen werden, z. B. durch Kleidung. Es werden die grundlegenden Sinne des Menschen angesprochen. Besonders schwer erkrankte Patient*innen profitieren von dieser veränderten Form der Pflege.
Angebote der Basalen Stimulation® können z. B. in Form von speziellen Lagerungen, Waschungen oder auch Bewegungsangeboten durchgeführt werden. Bei der Auswahl der für die einzelne Patientin/den einzelnen Patienten richtigen Maßnahmen spielen die Biographie und ihre/seine Ziele eine entscheidende Rolle.

Durch kontinuierliche Durchführung der Angebote erlangt die Patientin/der Patient Orientierung und Sicherheit, dies gibt ihr/ihm Ruhe und Kraft zur Genesung.
Unsere Mitarbeitenden werden regelmäßig in Basisseminaren und Aufbauseminaren zu diesem Konzept geschult. Die praktische Umsetzung wird durch eine ausgebildete Praxisbegleiterin für Basale Stimulation® aktiv begleitet.

Basale Stimulation® beinhaltet Pflegen unter einem therapeutischen Konzept und führt zu einer größeren Zufriedenheit bei Pflegenden und Patient*innen.

Ansprechpartner*innen:

Leonhard Decker
Pflegeprokurist
UKM Marienhospital Steinfurt
Mauritiusstr. 5 . 48565 Steinfurt
T 02552 79-4053
leonhard.decker(at)­ukmuenster(dot)­de
 Jennifer Hues
Pflegedienstleitung
UKM Marienhospital Steinfurt
Mauritiusstr. 5 . 48565 Steinfurt
02552 79-4324
jennifer.hues@­ukm-mhs.de

 

Video Pflegeschülerin am UKM MHS