Steinfurt (ukm-mhs/kk). „Ich kam nicht mehr vom Schlafzimmer ins Bad“, erinnert sich Erika Großecappenberg an die Zeit der letzten fünf Monate. So stark war der Schmerz in ihrem Rücken und ihrem linken Bein. Die Diagnose im UKM Marienhospital Steinfurt traf Neurochirurg Johannes Heimann: „Frau Großecappenberg litt unter einer Spinalkanalstenose. Dabei ist der Kanal der Wirbelsäule verengt – der aufgebaute Druck erzeugt starke Schmerzen.“
Die konventionelle Therapie mit Schmerzmitteln sorgte bei der Patientin kaum für Linderung, sondern schlug ihr ganz im Gegenteil auf den Magen. Die 88-Jährige nahm besorgniserregend ab. Es blieb eigentlich nur eine Operation, um die Lebensqualität der 88-Jährigen wieder herzustellen. Doch die Horstmarerin war selbst davon überzeugt, dass sie für eine Vollnarkose ganz einfach zu alt sei. Das sah Johannes Heimann anders: „Ich habe gleich Kontakt mit meinem Kollegen aus der Anästhesie aufgenommen.“
Der Chefarzt der Anästhesie Dr. Holger Janssen gab grünes Licht: „Die Eignung für eine Vollnarkose ist keine Frage des Alters. Es kommt auf den Gesamtzustand der Patientin an.“ Und dieser war bis zum Eintreten der Schmerzen gut.
Daraufhin konnte Neurochirurg Johannes Heimann den Spinalkanal im Bereich der Verengung operativ erweitern und so den Druck von den Nerven nehmen. Den knapp zweistündigen Eingriff überstand die Patientin gut und war tags darauf bereits wieder auf den Beinen.
Heute ist ihm Erika Großecappenberg unheimlich dankbar dafür „Es ist wie ein Wunder. Ich kann wieder schmerzfrei laufen“, sagt die sympathische Seniorin, die nach neun Tagen Krankenhausaufenthalt wieder mit ihrem Rollator über den Flur spaziert. Sie freut sich sehr, denn an diesem Tag kann sie entlassen werden. Und ihr Appetit, der sei ohne die Schmerzmittel auch wieder zurückgekommen, sagt die Patientin. „So kurz vor Weihnachten, das ist ein echtes Geschenk.“
Foto: Wirbelsäulenchirurg Johannes Heimann (l.) und der Chefarzt der Anästhesie am UKM MHS Dr. Holger Janssen mit der Patientin Erika Großecappenberg.