Schwerpunkte

 

Das Hüftgelenk ist das zweitgrößte Gelenk des Menschen. Es verbindet das Becken mit dem Oberschenkelknochen. Der Kopf des Oberschenkelknochens ist kugelförmig ausgebildet. Er liegt in einer Vertiefung des Beckenknochens, der sogenannten Hüftgelenkspfanne. Die Gelenke bestehen nicht nur aus Knochen, denn zwischen ihnen gibt es den Knorpel. Er sorgt dafür, dass die Knochen bei jeder Bewegung gut gleiten können.

Eine Erkrankung, welche mit Bewegungseinschränkungen und Schmerzen bei oder nach Belastung einhergeht, ist das sogenannte Femoroacetabuläre Impingement (FAI). Auch bei jungen Menschen kann die Hüfte Ursache von Schmerzen bei sportlichen Aktivitäten sein. Meist liegt kein ausgeprägter Verschleiß zugrunde.

Bei dieser Erkrankung liegt eine knöcherne Fehlbildung vor, die den reibungslosen Ablauf der Gelenkbewegung verhindert. Im häufigsten Fall führt ein Wulst am Schenkelhals dazu, dass der Hüftkopf nicht gut in die Pfanne eintauchen kann. Der Wulst schlägt am Pfannenrand an. Unbehandelt kann dies über einen längeren Zeitraum zu einem vorzeitigen Verschleiß führen.

Im Rahmen einer minimalinvasiven Operation kann der Wulst am Hüftknochen entfernt werden und so der physiologische Bewegungsablauf des Gelenks wiederhergestellt werden.

Das Hüftgelenk ist das zweitgrößte Gelenk des Körpers. Bei jedem Schritt kommt es zur Belastung des Hüftgelenks. Diese alltäglichen Belastungen können in Verbindung mit weiteren Umständen zu einem Verschleiß (Arthrose) der Hüfte führen. Weitere Faktoren wie Übergewicht und Ernährung, angeborene Fehlstellung oder Schädigungen durch Unfälle können auch frühzeitig zu einem Verschleiß führen. Viele Patient*innen mit einer Arthrose haben zudem eine familiäre Belastung, das heißt, auch eine erbliche Veranlagung kommt für den Verschleiß in Betracht.

Bei einem Hüftgelenksverschleiß bestehen meist Schmerzen unter Belastung und die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Die Betroffenen beklagen oft Schmerzen im Hüftbereich und Oberschenkel. Meist kommen auch starke Schmerzen in der Leiste hinzu.

Wenn sich die Beschwerden auch nach längerer Therapie nicht ausreichend bessern, ist eine weitere Diagnostik und nach Ausschöpfung konservativer Verfahren eine operative Therapie erforderlich.

Ein Schwerpunkt unserer Abteilung ist die minimalinvasive Hüftchirurgie.

Falls die Lebensqualität durch eine ausgeprägte Arthrose des Hüftgelenks (Koxarthrose) eingeschränkt ist und die Patient*innen nicht mehr schmerzfrei gehen können oder sogar Nachtschmerzen auftreten, kann die Implantation einer Hüft-TEP (Hüft-Total-Endoprothese) hilfreich sein.

Die Operation erfolgt minimalinvasiv: Über einen kurzen Hautschnitt durch eine natürliche Muskellücke erfolgt der Zugang zum Hüftgelenk, ohne Sehnen und Muskeln durchtrennen zu müssen. Dieses OP-Verfahren führt nicht nur zu kleineren Narben, sondern verspricht auch eine schnellere Mobilität der Patient*innen. Außerdem sinkt das Risiko, dass das künstliche Gelenk auskugelt. Das Bein darf nach der Operation in der Regel voll belastet werden. Zusammen mit unseren Physiotherapeut*innen werden wir Sie nach der OP schnell wieder mobil bekommen.

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es ist ein komplexes Gelenk und besteht aus vielen Strukturen. Eine Knorpelschicht auf dem Oberschenkelknochen und dem Schienbeinkopf erlaubt eine reibungslose Gleitbewegung. Dazwischen liegen zwei halbmondförmige Knorpel (Menisken), die eine Art Stoßdämpfer bilden. Die Kniescheibe hat ebenfalls einen Knorpelbezug. Sie ist notwendig, damit das Bein gestreckt werden kann. Das Gelenk wird durch die Seitenbänder und die Kreuzbänder stabil gehalten. Die Kapsel, also die Gelenkhülle, produziert eine Flüssigkeit, die das Gelenk schmiert und den Knorpel ernährt.

Jede dieser Strukturen kann erkranken oder durch einen Unfall oder Verschleiß geschädigt werden. Dies führt dann zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder zu einer fehlenden Stabilität des Gelenks.

Sportverletzungen

Weitere Informationen erhalten Sie auf dieser Seite unter dem Stichwort "Sportorthopädie".

Gonarthrose (Kniegelenkverschleiß) – Umstellung

Bei noch geringer Ausprägung des Verschleißes und entsprechender Gelenkfehlstellung kann durch sogenannte Umstellungsoperationen die mechanische Belastung des betroffenen Gelenkbereichs verringert und so das Voranschreiten des Verschleißes verlangsamt werden. Die Korrektur einer Fehlstellung erfolgt nach einer individuellen Analyse. Hierzu wird ein Röntgenbild der Beinachse digital ausgewertet und geplant, wo und an welchem Knochen korrigiert werden muss.

Gonarthrose (Kniegelenkverschleiß) – Gelenkersatz

Bei höhergradigem Verschleiß und Beschwerden, die durch eine konservative Therapie nicht weiter gelindert werden konnten, ist die Implantation eines künstlichen Kniegelenks zu erwägen. Je nach Lokalisation und Ausprägung des Verschleißes stehen unterschiedliche OP-Techniken und Implantate zur Verfügung.

In einigen Fällen ist nur der innere Gelenkspalt durch die Arthrose befallen, der äußere Gelenkspalt und die Kniescheibe sind noch in Ordnung. Bei diesen Patient*innen kann im Rahmen eines weniger invasiven Eingriffs eine sogenannte „Schlittenprothese“ auf der Innenseite des Kniegelenks eingesetzt werden. So wird nur ersetzt, was verschlissen ist und intakte Gelenkanteile werden verschont.

In einigen wenigen Fällen, insbesondere bei Fehlbildungen oder Verletzungen der Kniescheibe, liegt eine isolierte Arthrose zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen vor. Die Patient*innen klagen über Schmerzen um die Kniescheibe herum. Es bestehen Einschränkungen beim Treppe steigen. Hinknien ist meist eine Qual.

In diesen Fällen kann ein Spezialimplantat zur Beschwerdelinderung führen. Gezielt wird die Rückfläche der Kniescheibe und das Gleitlager des Oberschenkels ersetzt, das restliche Kniegelenk bleibt erhalten.

Bei hochgradiger Arthrose des gesamten Kniegelenks und anhaltenden Beschwerden trotz konservativer Therapie können wir Ihnen durch die Implantation eines bikondylären Oberflächenersatzes (Kniegelenkstotalendoprothese, sog. Knie TEP) weiterhelfen. Im Rahmen dieser Operation wird der erkrankte Knorpel entfernt. Die Oberfläche des Kniegelenks wird ersetzt und die eventuelle Fehlstellung des Beins (O-Bein, X-Bein) korrigiert. Falls notwendig, kann auch die Rückfläche der Kniescheibe ersetzt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung ist die operative Behandlung von Sportverletzungen des Kniegelenks.

Typische (Sport-)Verletzungen des Kniegelenks sind u. a.

  • Kreuzbandriss
  • Meniskusriss
  • Knorpelverletzungen
  • Verletzungen der Seitenbänder
  • Ausrenken der Kniescheibe, Verletzung des Halteapparats (MPFL)
  • Osteochondrosis dissecans (Knochenerkrankung unterhalb des Gelenkknorpels)

Viele Operationen am Kniegelenk können mittlerweile als minimalinvasiver Eingriff im Rahmen einer Kniegelenkspiegelung erfolgen (Schlüssellochtechnik). Dies kann meist ambulant oder kurzstationär erfolgen.

Unser operatives Spektrum

Ob beim Fußball oder Skifahren: Ein Kreuzbandriss ist eine häufige und auch schwerwiegende Sportverletzung. Gelegentlich tritt der Kreuzbandriss auch bei Bagatellunfällen auf. In vielen Fällen merken die Patient*innen unmittelbar, dass im Kniegelenk etwas kaputtgegangen ist. Häufig schwillt das Kniegelenk stark an, eine Belastung ist meist nicht möglich. Aufgrund starker Schwellung und Schmerzen ist die klinische Untersuchung des Kniegelenks anfangs meist nur eingeschränkt möglich. Eine MRT-Untersuchung hilft dann bei der Diagnosestellung.

Eine operative Versorgung ist meistens indiziert. Gerade bei jungen Patient*innen mit sportlichem Anspruch sollte eine Rekonstruktion erfolgen, um wieder eine ausreichende Stabilität des Kniegelenks zu gewährleisten.

Falls bei Ihnen eine Kniegelenkverletzung von Ihrer Fachärztin/Ihrem Facharzt festgestellt wurde, melden Sie sich gerne bei uns. Wir werden Sie ausführlich beraten und eine passende Therapie mit Ihnen besprechen.

Meniskusrisse können in jedem Lebensalter auftreten. Während in jungen Jahren häufig Sportunfälle zu Meniskusschäden führen, können im weiteren Leben auch alltägliche Bewegungen die Ursache sein, da der Meniskus mit zunehmendem Alter spröde wird.

Je nach Form und Lage des Risses sowie abhängig vom Alter der Patient*innen kann eine Naht oder eine sparsame Resektion des geschädigten Meniskusanteils erfolgen. Ziel ist es, soviel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten.

Bei örtlich begrenzten Knorpelschäden kann eine Reparatur des Defektes durchgeführt werden.

Bei kleineren Knorpelschäden wird im Rahmen einer Kniegelenkspiegelung eine sogenannte Mikrofrakturierung vorgenommen. Hierbei wird der Knochen unter dem Knorpeldefekt angebohrt, sodass Blut mit Wachstumsfaktoren aus dem Knochen freigesetzt wird. Hierdurch kann sich ein Narbenknorpel im Defekt bilden.

Größere Defekte können unter Zuhilfenahme einer sogenannten Matrix oder durch eine Knorpelzelltransplantation im Rahmen einer kleinen Operation behandelt werden.

Wenn bei Ihnen ausgeprägte, anhaltende Beschwerden nach der Implantation einer Knie- oder Hüftprothese bestehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Trotz einer nachweislich geringen Komplikationsrate können verschiedene Umstände dazu führen, dass Kunstgelenke nach der Operation wie gewünscht nicht funktionieren.

  • Wenn die Prothese nicht für Sie passend eingebaut wurde, kann dies zu einer schlechten Funktion des Gelenks und zu Schmerzen und Instabilität führen.
  • Auch Prothesen können verschleißen. Jahre nach der Operation können durch Abnutzungserscheinungen der Prothese Beschwerden hervorgerufen werden. Die Prothese kann sich lockern, das Bein kann nicht mehr schmerzfrei belastet werden.
  • In seltenen Fällen können Bakterien an die Prothese gelangen, es entsteht ein Protheseninfekt. Dies kann zu dauerhaften Schmerzen oder gar zu einer schweren Erkrankung mit Fieber und allgemeinen Symptomen führen.

Wir werden uns im Rahmen unserer Sprechstunde um Sie kümmern, uns des Problems annehmen und falls notwendig eine Wechseloperation vornehmen.

Das „Patient-Blood-Management“ ist ein Baustein, um die Patientensicherheit während eines Krankenhausaufenthaltes zu erhöhen. Nach dem neuen Behandlungskonzept werden bei uns im UKM MHS Patient*innen behandelt, die schon vor einem Eingriff an einer Blutarmut (Anämie) leiden oder denen nach einer größeren Operation eine Anämie droht. Die körpereigenen Blutreserven von Patient*innen sollen schon bei der Planung des Eingriffs gestärkt werden. Die Patient*innen werden vor und während der Operationen speziell betreut. Mit verschiedenen Maßnahmen wird Blutarmut vorgebeugt und der Blutverlust während des Eingriffs vermieden. Hierbei wird jeder Eingriff bis ins kleinste Detail geplant.

Die Blutversorgung vor, während und nach einer OP ist wichtig, damit der Organismus optimal mit Sauerstoff versorgt wird. Dafür muss im Blut genügend Eisen vorhanden sein. Das Eisen ist Teil des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und wird als Hb-Wert bei einer Blutuntersuchung gemessen. Die Patient*innen mit niedrigen Hb-Werten erhalten schon vor der OP Medikamente mit den Nährstoffen, die für die Blutbildung benötigt werden. Es wird zudem darauf geachtet, dass so wenig Blutentnahmen wie möglich erfolgen.

Auch wenn moderne Operationstechniken schon blutarm sind, so kann noch während des Eingriffs mit einem sogenannten Cell Saver körpereigenes Blut der Patient*innen gesammelt und gereinigt werden. Nach der OP wird das aufbereitete Wundblut wieder in den Körper gegeben. Durch diese Form der Rückgewinnung wird weniger Fremdblut eingesetzt und es werden Komplikationen vermieden, die durch Bluttransfusion hervorgerufen werden können.

Für unser „Patient-Blood-Management“ wurden wir bereits mit dem Status „Gold“ ausgezeichnet.

Kontakt

Dr. med. Shah Luna Azfar-Pühse
Tel.: 02552 79-1227
Fax: 02552 79-1221
anaesthesie(at)­ukm-mhs(dot)­de

 
 
 
 
 
 
 

Kontakt

Klinik für Chirurgie –
Endoprothetikzentrum
UKM Marienhospital Steinfurt

Mauritiusstr. 5
48565 Steinfurt

Terminvergabe Sprechstunden:
T 02552 79-1416
F 02552 79-1417

Sprechstunden:
Montag: 08.30 bis 15.30 Uhr
Freitag: 08:30 bis 12.30 Uhr

endoprothetik@ukm-mhs.de

Leitung des Endoprothetikzentrums

Chefarzt
Dr. med. Christoph König
 

Leitender Oberarzt
Hans-Ulrich Sembowski

weitere Operateure

Leitender Oberarzt
Dr. med. Marcel-Philipp Henrichs

Leitende Oberärztin
Dr. med. Andrea Pokornà

Facharzt
Dr. med. Christoph Schulte

Im Notfall

Krankenhaus Pforte (24 Stunden)
T 02552 79-0