Panische Angst vor der Narkose

Die gezielte Schmerzausschaltung während einer Operation senkt nicht nur das Narkoserisiko, sondern belastet den Organismus weniger als die Vollnarkose.

Am ersten Ferientag ist Astrid Winkler aus Laer bei einem Spaziergang mit ihrem Hund Sammy ausgerutscht. Schon beim Aufstehen merkte sie, dass ihr Unterarm nicht nur verstaucht oder geprellt war. Deshalb hat sie sich von einer Freundin direkt ins UKM Marienhospital Steinfurt bringen lassen. Bald stand die Diagnose fest. Winkler hatte sich bei dem Sturz das Handgelenk gebrochen. Der Bruch musste im Rahmen einer Operation behandelt werden. Der Eingriff fand wenige Tage später statt.

„Ich hatte panische Angst vor einer Narkose“, sagt Astrid Winkler und ist noch immer froh darüber, dass ihr die Ärzte eine Alternative angeboten haben. Dr. Dennie Scholle erläutert das Anästhesieverfahren, das für den Eingriff gewählt wurde: „Häufig ist für Eingriffe an Armen oder Beinen eine Vollnarkose unnötig. Es reicht, die Nerven, welche das Operationsgebiet versorgen, rückenmarksnah oder, wie in diesem Fall, örtlich zu betäuben.“ Scholle ist seit Anfang Juli neuer Chefarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKM Marienhospital Steinfurt. Vorher hat er im UKM als Oberarzt gearbeitet.

Über die Zeit im OP weiß Astrid Winkler sehr viel zu erzählen: „Die Pflegekräfte und Ärzte haben sich sehr freundlich um mich gekümmert und mir die Nervosität genommen.“ Nach der Gabe des Medikaments merkte sie, dass ihr Arm gefühllos wurde. Scholle erklärt: „Mithilfe eines Ultraschallgerätes können wir einzelne Nerven oder Nervenbündel identifizieren und dann gezielt mit einem einzigen Nadelstich betäuben.“ Auch während des 1,5-stündigen Eingriffs war Winkler hellwach. Sie sagt: „Ich habe mich die ganze Zeit sehr gut mit dem Anästhesisten unterhalten, der an meiner Seite saß.“ Scholle erläutert: „Während einer OP überwacht ein Anästhesist die ganze Zeit die Vitalparameter und das Wohlbefinden. Er ist jederzeit Ansprechpartner für den Patienten.“ Da das Gebiet um das eigentliche OP-Feld immer mit großen sterilen Tüchern abgedeckt wird, konnte sie jedoch nicht sehen, wie Chefärztin Dr. Britta Wieskötter und ihr Team das gebrochene Handgelenk versorgen. Wieskötter erklärt das OP-Verfahren: „Wir konnten mit einem kleinen Schnitt an der handgelenksnahen Speiche die einzelnen in das Gelenk hineinziehenden Bruchstücke wieder in die richtige Position bringen und mit einer winkelstabilen Platte stabilisieren. Nun kann Frau Winkler direkt nach der Operation schon Bewegungsübungen durchführen und muss keine Schiene tragen. In sechs Wochen wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt, danach kann sie voll belasten.“

Bereits zwei Stunden nach dem Eingriff konnte Astrid Winkler in ihrem Patientenzimmer wieder das Bett verlassen. Sie sagt: „Ich merkte, wie langsam das Gefühl in den Arm zurückkehrte und ich die Kontrolle über den Arm bekam.“ Eine Woche nach dem Eingriff blickt Winkler dankbar auf ihre Zeit im Krankenhaus zurück. „Ich war noch nie im Krankenhaus und hatte große Angst. Doch Pflegekräfte und Ärzte sind mir sehr einfühlsam begegnet

Foto: Astrid Winkler (rechts) ist zu einer Nachuntersuchung ins UKM Marienhospital Steinfurt gekommen. Im Beisein von Chefarzt Dr. Dennie Scholle (Mitte) prüft Chefärztin Dr. Britta Wieskötter (links) den Heilungserfolg nach der Operation.

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