„Das war ganz schön knapp!“

Steinfurter leidet an der seltenen Gefäßentzündung ANCA-assoziierte Vasculitis und wurde am UKM Marienhospital behandelt

Steinfurt (ukm-mhs/kk). Als seine Füße anfingen zu kribbeln, dachte Joachim Scholz zuerst, das hätte mit seinen Rückenschmerzen oder gar dem Rehasport zu tun. Doch dann fühlte sich der agile Handwerker zunehmend müde und abgeschlagen. Als die Füße anschwollen und auch die Unterschenkel bis zum Knie immer dicker und taub wurden, wandte sich der Burgsteinfurter im vergangenen Jahr ans UKM Marienhospital Steinfurt (MHS). „Ein Glück, dass ich auf Dr. Thölking getroffen bin. Denn das war ganz schön knapp“, sagt der 61-Jährige heute.

„Herr Scholz leidet an einer seltenen Erkrankung, einer ANCA-assoziierten Vasculitis“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Gerold Thölking. ANCA-assoziierte Vaskulitiden sind Gefäßentzündungen, die sich durch anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper (ANCA), also vom Körper gebildete Antikörper, kennzeichnen. Nur rund 500 bis 1000 Neuerkrankungen gibt es jährlich in Deutschland. Der Geschäftsführende Chefarzt der Inneren Medizin führte für die Diagnosefindung bei dem Patienten neben Bluttests auch eine Nierenpunktion am MHS durch, die seine Vermutung bestätigte. Thölking: „Wir mussten ganz schnell handeln. Wenn wir nicht die Notbremse gezogen hätten, wäre Herr Scholz nach vier Wochen dialysepflichtig geworden.“

Bei der ANCA-assoziierten Vasculitis greift das Immunsystem die kleinen Blutgefäße an, unter anderem die in der Niere. Daher hatten sich die Blut- und Nierenwerte bei Joachim Scholz immer weiter verschlechtert. Mit hochdosiertem Kortison und einer Chemotherapie wurde das Immunsystem so weit unterdrückt, dass der Kampf des eigenen Körpers gegen die Blutgefäße gestoppt wurde.

„Wir konnten die Nierenwerte so weit in den Griff bekommen, dass Sie damit gut leben können“, freut sich der Nephrologe bei der Nachuntersuchung. Er betont jedoch: „Diese Art der Vasculitis ist eine Autoimmunerkrankung, die in Schüben verlaufen kann. Wir müssen das gut im Augen behalten.“ Die Beine des Patienten sind jedenfalls nicht mehr geschwollen. „Nur in den Füßen kribbelt es noch ein bisschen und die Müdigkeit ist auch noch da“, erzählt Joachim Scholz und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber für kleinere Radtouren mit der Familie durch das Bagno bin ich jetzt schon wieder fit genug.“

Was dem Steinfurter von seinem sechswöchigen Aufenthalt im UKM MHS in Erinnerung geblieben ist, war die herzliche Behandlung durch das Krankenhauspersonal. „Eine Mitarbeiterin, die mir immer wieder Blut abgenommen hat, hat richtig mit mir mitgelitten. Vor kurzem hat sie sich im Blumengeschäft, in dem meine Frau arbeitet, nach meinem Gesundheitszustand erkundigt. Das ist doch einfach klasse!“

Foto (UKM MHS): „Ich bin froh, dass Sie zunehmend stabil im Leben stehen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Gerold Thölking zu seinem Patienten Joachim Scholz bei einer Nachuntersuchung im Juni.

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