Schutz-Visiere aus dem 3D-Drucker

Neues Equipment für die Intensivstation des UKM Marienhospital Steinfurt

 

Steinfurt (ukm-mhs/kk). Tatjana Brinken kommt gerade aus dem Covid-19-Bereich. Sie ist die leitende Ärztin auf der Intensivstation des UKM Marienhospital Steinfurt. Seit Wochen ist sie mit ihren ärztlichen Kollegen und den Intensivpflegern im Dauereinsatz. Für die Behandlung der Covid-19-Patienten auf der Intensivstation gibt es nun neues Equipment – aus dem 3D-Drucker. Es sind Schutz-Visiere mit Folien, wie sie für einen Overhead-Projektor genutzt werden. „Bisher arbeiten wir mit Schutzbrillen – die sehen so ähnlich aus, wie Taucherbrillen. Bei intensiver Arbeit beschlagen diese aber schnell, das gilt vor allem für Brillenträger“, erklärt Brinken den Nachteil der bisherigen Ausrüstung im Gegensatz zu den neuen Schutz-Visieren. „Außerdem hat man ein größeres Sichtfeld und kann so noch besser arbeiten.

Das Dentallabor des UKM (Uniklinikum Münster) hat maßgeblich geholfen, die Steinfurter Intensivstation mit den begehrten Schutz-Visieren auszustatten – denn auf dem Markt sind die derzeit kaum zu bekommen. Karsten Tegtmeyer vom UKM Dentallabor hat die Halterungen designt. In der Innovationswerkstatt FabLab Münster wurden die Exemplare nach seinem Entwurf anschließend in 3D ausgedruckt. Weil die Visier-Folien nach mehrmaligem Desinfizieren trüb werden, bietet das Modell aus dem Drucker einen praktischen Kniff: Die Folien lassen sich nach der Behandlung eines Patienten austauschen, die Halterung kann nach der Desinfektion weiter genutzt werden.

Die Freude über die Arbeitserleichterung ist groß – denn die Behandlung der Covid-Kranken fordert Pflegende und Ärzte noch stärker, als das vor Corona der Fall war. „Und dennoch ist die Stimmung im Team wirklich gut“, betont Tatjana Brinken. „Der Anspruch an uns selbst und an das, was wir hier leisten, ist extrem hoch. Mit der Herausforderung der neuen Erkrankung mit sehr schweren Krankheitsverläufen machen wir die Erfahrung, als Team mit hohem medizinischen Standard über uns hinauszuwachsen“, sagt die Intensivmedizinerin.

Wie ihre Kollegen studiert sie täglich die neusten medizinischen Entwicklungen und pathophysiologischen Erkenntnisse in der Covid-Behandlung und setzt diese zum Wohle der Patienten um. Thorsten Möllenkamp, der die Pflege auf der Intensivstation leitet, kann die gute Atmosphäre im Team bestätigen.“ Wir fühlen uns einfach sehr sicher, weil wir inzwischen eine zunehmende Routine bei der aufwändigen pflegerischen Versorgung von beatmeten Covid-Patienten haben. Außerdem bekommen wir viel Unterstützung und Personal aus den anderen Bereichen und Stationen. Das ist einfach toll. “

Foto (UKM MHS): Tatjana Brinken,  ärztliche Leitung der Intensiv-Station und Thorsten Möllenkamp, Teamleiter der Intensivpflege am UKM Marienhospital Steinfurt testen die neuen Schutz-Visiere aus dem 3D-Drucker und sind begeistert: Sie schützen das gesamte Gesicht des medizinischen und pflegerischen Personals während der Covid-Behandlung, ohne das Sichtfeld einzuschränken.

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