Steinfurt (ukm-mhs/kk). Noch in den 90er Jahren blieb am Ende für viele Patienten mit einem Diabetischen Fußsyndrom häufig nur eine Möglichkeit: Die Amputation. Die gute Nachricht: „Patienten, die vor 20 Jahren noch ihren Fuß verloren hätten, können wir heute gut helfen“, sagt Dr. Bernd Krabbe. Der Chefarzt der Angiologie am UKM Marienhospital (MHS) ist überzeugt davon, dass die Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen gerade auf dem Gebiet des Diabetischen Fußes sehr wichtig ist.

Noch immer gehen ein Viertel aller in Deutschland durchgeführten Amputationen auf das Diabetische Fußsyndrom zurück. „Unser Ziel ist es, Amputationen auf jeden Fall zu vermeiden“, sagt Fußchirurgin Dr. Nicola Pöppelmann. Daher könne für Diabetiker ein Besuch in der Sprechstunde für Fußchirurgie am UKM MHS hilfreich sein. Denn auch Fehlstellungen des Fußes können Verletzungen und Druckstellen am Fuß begünstigen.

Vor allem schädigt ein langjähriger Diabetes die kleinen Blutgefäße. Wunden heilen schlecht und werden durch Nervenschädigungen oft gar nicht wahrgenommen. Daher sollten je nach Ausprägung des Syndroms auch der Neurologe und der Gefäßchirurg auf den erkrankten Fuß schauen.

Dr. Thomas Wentzler, Chefarzt der Gefäßchirurgie am UKM MHS: „Der Diabetische Fuß ist eine Aufgabe für ein interdisziplinäres Team.“ Um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu erreichen, wollen sich die niedergelassenen Ärzte und das UKM Marienhospital künftig noch besser vernetzen. Außerdem nimmt das UKM Marienhospital an einer großen deutschen Studie zur Behandlung von Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom teil.

Foto (UKM MHS): Das sind Spezialisten, wenn es um das Thema „Diabetischer Fuß“ geht: Diabetesberaterin Silke Schlautmann, Odile Borgmann, Chefarzt Angiologie am UKM MHS Dr. Bernd Krabbe, Barbara Rekers, Dr. Tobias Nowacki, Dr. Nicola Pöppelmann, Christian Gäher, Lothar Bredenfeld (beide Sanitätshaus Gäher) und Chefarzt Gefäßchirurgie Dr. Thomas Wentzler.