Kein Halt mehr beim Zumba

Tanzlehrerin Astrid Hösterey-Albrecht wird wegen ihres Ballenzehs und Verschleiß am Großzehengrundgelenk am UKM Marienhospital behandelt.

Astrid Hösterey-Albrecht ist Tanzlehrerin mit Leib und Seele. Sie unterrichtet an einer Tanzschule in Münster. Auf dem Programm stehen klassische Tänze, Tango, und Zumba. „Ich bin ein Nachtschattengewächs“, sagt sie über sich selbst. Wenn die anderen Freizeit haben, dann ist für sie Arbeitszeit. Kinder, Jugendliche und Erwachsene kommen in ihre Kurse.

Für Hösterey-Albrecht ist Tanz vor allem Spaß an Bewegung. Doch im Dezember 2018 merkte sie, dass Ihr Beruf wieder einmal eine große Belastung für die Füße ist. Nach den Tanzstunden war der rechte Fuß geschwollen, egal welchen Schuh sie getragen hatte. Schmerzen und Druckstellen wurden im Laufe der Zeit stärker. Sie sagt: „Beim Zumba hatte ich nach einem Sprung keinen Halt mehr.“ Die 49-Jährige kennt diese Symptome schon aus früherer Zeit. Bereits sechs Jahre zuvor, wurde bei ihr erstmals eine Fehlstellung der Fußknochen festgestellt. Schon damals half nur eine Operation, um die Beschwerden abzustellen. Im März dieses Jahres hat sie wieder Kontakt zu der Ärztin aufgenommen, die den ersten Eingriff durchgeführt hat.

Dr. Nicola Pöppelmann ist Oberärztin am UKM Marienhospital Steinfurt. In der Klinik für Chirurgie ist sie im Bereich Muskuloskelettale Chirurgie tätig. Einer ihrer Schwerpunkte ist die operative Behandlung von Fußfehlstellungen. Sie weiß, dass die Fußfehlstellung ihrer Patientin nicht ausschließlich auf deren Beruf zurückzuführen ist. Pöppelmann sagt: „Die Arthrose des Großzehengrundgelenkes heißt in der Fachsprache Hallux rigidus und ist neben dem Hallux valgus (Ballenzeh) die häufigste Folge des Spreizfußes.“ Bei Frauen wird der Ballenzeh sehr viel häufiger festgestellt als bei Männern. Der große Zeh verschiebt sich zu den anderen Zehen und der erste Mittelfußknochen wandert nach innen. „Die Schmerzen können dazu führen, dass man den Fuß nicht mehr richtig abrollen kann“, erläutert Pöppelmann. In Folge der Großzehenfehlstellung können auch Gelenkknorpelschäden (Arthrose) im Großzehengrundgelenk entstehen. Dann können auch benachbarte Kleinzehen überlastet werden und sich Fehlstellungen  und Druckschwielen bilden. „Die Fehlstellung der Großzehe ist meistens erblich vorbelastet und wird oft durch zu enges Schuhwerk oder hochhackiges Schuhwerk verstärkt“, sagt Pöppelmann.

Die Oberärztin ist zuversichtlich, dass ihre Patientin bald wieder in der Tanzschule unterrichten kann. Nach der Operation darf Astrid Hösterey-Albrecht den Vorderfuß jedoch mehrere Wochen nicht belasten. Dafür stehen Gehhilfen und ein besonderer Schuh neben ihrem Bett. Doch schon im Krankenhaus beginnt sie mit Übungen für ihren Zeh. „Frau Dr. Pöppelmann hat mir ausführlich gezeigt, wie ich die Zehen mobilisieren kann“, sagt sie. Auch wenn die kleinen Bewegungen der Zehen noch schmerzhaft sind, führt sie sie mehrmals täglich durch. Sie weiß, dass sie das Training nur langsam aufbauen darf. Schon jetzt freut sie sich darauf, bald wieder auf dem Tanzparkett zu stehen und ihre Begeisterung mit ihren Kursteilnehmern zu teilen.

Foto: Astrid Hörsterey-Albrecht (l.) kann nach der Operation schon wieder lächeln und sich mit Gehhilfen fortbewegen. Dafür hat sie von Oberärztin Dr. Nicola Pöppelmann einen speziellen Schuh verordnet bekommen.

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