„Als wäre plötzlich eine Jalousie zugegangen“

Vorboten eines Schlaganfalls rechtzeitig erkennen – die Zeit zählt!

Steinfurt (ukm-mhs/scho). Mit einem Schrecken hat die Emsdettenerin Heidemarie Albers den Jahreswechsel vor wenigen Tagen erlebt. Plötzlich konnte sie mit ihrem rechten Auge nichts mehr sehen. Sie sagt: „Das war, als wäre vor dem Auge plötzlich eine Jalousie heruntergegangen.“ Albers saß am Silvesterabend mit ihrem Kegelclub beim Abendessen, als sie zeitweilig auf dem Auge erblindete. Weil die Sehkraft aber nach ungefähr zehn Minuten zurückkehrte, hat Heidemarie Albers auf den Anruf beim ärztlichen Notdienst verzichtet.

 

Für Chefarzt Dr. Thomas Wentzler, Gefäßchirurg am UKM Marienhospital Steinfurt ist die zeitweilige Erblindung (Amaurosis Fugax) einer der verschiedenen Vorboten, die auf einen drohenden Schlaganfall hindeuten können. Er sagt: „Die flüchtige Blindheit auf einem Auge wird durch einen Verschluss der zentralen Netzhautarterie verursacht und ist ein Warnzeichen für einen Schlaganfall.“ Bei Heidemarie Albers hat er jetzt eine Verengung der Halsschlagader beseitigt und Ablagerungen abgetragen. Nach dem Eingriff hat Albers eine Nacht zur Überwachung auf der Intensivstation des Steinfurter Krankenhauses gelegen. Jetzt ist sie bereits auf der Normalstation angekommen. Nur ein großes Pflaster am Hals erinnert an den Eingriff.

Wentzler ist froh, dass die Sorge vor einer Augenerkrankung seine Patientin nicht losgelassen hat. Die Abklärung beim Augenarzt ergab jedoch keinen Hinweis auf eine Erkrankung des Auges. Albers sagt: „Der Augenarzt hat direkt mit meinem Hausarzt gesprochen. Ich sollte noch eine Ultraschalluntersuchung der Adern am Hals bekommen.“ Denn für die behandelnden Ärzte war klar, dass Albers ein ernstzunehmendes Anzeichen für einen drohenden Schlaganfall erlebt hat. Nur wenige Tage später wurde in der angiologischen Ambulanz des Marienhospitals die Diagnose der Ärzte bestätigt und sofort Chefarzt Wentzler hinzugezogen, um den Eingriff zur Beseitigung der Engstelle in der Halsschlagader zu beseitigen. Wentzler sagt: „Kleinste Teile der Ablagerungen in der Halsschlagader können sich lösen und in den verschiedenen Regionen des Gehirns die Blutversorgung stören oder sogar unterbinden.“ Bei seiner Patientin sei Silvester vermutlich zeitweilig die Versorgung der Arterie unterbunden gewesen, die die Netzhaut des Auges versorgt. Weitere Warnzeichen für einen drohenden Schlaganfall sind Sprachstörungen oder Lähmungen, auch wenn sie sich rasch wieder zurückbilden.

Das neue Jahr zwar für Heidemarie Albers mit einem Schrecken begonnen, aber sie ist jetzt froh, den Eingriff gut überstanden zu haben. Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus kann sie ihren Alltag wie gewohnt gestalten. Alle vier Wochen wird sie mit ihrem Club auch weiter kegeln gehen. Im Sommer wird sie 80 Jahre alt und freut sich schon auf diesen Tag. Wentzler sagt: „Vorher werden Sie uns hier noch öfter besuchen.“ Denn mit regelmäßigen Untersuchungsterminen wird der Heilungsprozess zukünftig kontrolliert.

Bild: Nach einer Operation an ihrer Halsschlagader ist Heidemarie Albers wieder wohlauf. Chefarzt Dr. Thomas Wentzler warnt davor, Anzeichen für einen Schlaganfall auf die leichte Schulter zu nehmen.

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