Diagnose Darmkrebs

Wenn die Diagnose Darmkrebs gestellt wird, sollte in der Sprechstunde des Darmzentrums oder auch bei dem/der zuständigen Gastroenterolog*in die ausführliche Aufklärung über die Erkrankung erfolgen und die Planung des weiteren Vorgehens besprochen werden.

Um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen, werden, wie von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlen, alle Patient*innen des Darmzentrums grundsätzlich in der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt.
In der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz (Sprecher: Chefarzt Dr. med. Reiner Schürmann) treffen sich die Spezialist*innen aller Fachgebiete aus Klinik und Praxis, um die beste Behandlung für Patient*innen mit Tumorerkrankungen festzulegen. Allen Teilnehmenden wird durch modernste Computertechnik das Krankheitsbild der Patient*innen einschließlich aller Röntgenaufnahmen und endoskopischen Bilder demonstriert.

Die moderne Krebsbehandlung ruht auf drei Säulen:

  • Chirurgie
  • Chemo- und Antikörpertherapie
  • Strahlentherapie

Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile wird auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse gemeinsam für jede*n Patient*in ein Behandlungsplan schriftlich festgelegt. Die wesentliche Säule der Behandlung ist die Operation, die immer mit modernster Technik und nach aktuellen Leitlinien erfolt. Eine Chemo- und Strahlentherapie muss in einigen Fällen bereits vor der Operation erfolgen und wird dann nach der Operation als Chemotherapie fortgesetzt.

Die Operation hat das Ziel, sämtlich tumortragendes Gewebe einschließlich der begleitenden Lymphbahnen und Lymphknoten zu entfernen. Gleichzeitig bestehende Tochtergeschwülste, z. B. in der Leber, werden entweder während des Resektionseingriffs oder aber zu einem zweiten Zeitpunkt entfernt. Das Ausmaß der Operation richtet sich nach Lage des Carzinoms. Bei Operation eines Enddarm-Carzinoms kann es notwendig sein, einen vorübergehenden künstlichen Darmausgang anzulegen. Die Operationen können sowohl laparoskopisch, wie auch offen chirurgisch erfolgen. Eine Erhaltung der Darmpassage ohne dauerhaften künstlichen Darmausgang wird hierbei angestrebt.
Durch modernste instrumentelle Ausstattung der Operationsäle einschließlich neuester video-laparoskopischer Techniken sind die optimalen Voraussetzungen für jegliche, auf den/die einzelne Patient*in abgestimmte operative Therapie gegeben. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter*innen sind durch regelmäßige Fortbildungen auf dem aktuellsten Stand der Behandlungsstrategien. Sämtliche Operationen werden gemäß den neuesten Leitlinien durchgeführt. Durch die Konzentration der Operationen an einem Standort ergeben sich hier hohe Fallzahlen, die die Fertigkeiten und Kompetenz der Operateur*innen noch erhöhen.
Enge Zusammenarbeit besteht hierbei mit sämtlichen Fachdisziplinen.

Die Operationen werden sicher sowohl per Bauchschnitt wie auch laparoskopisch durchgeführt. Die neuen OP-Techniken und Gefäßversiegelungssysteme sorgen für ene möglichst schonende Operation mit möglichst wenig Blutverlust.

Die sofortige Mobilisation des/der Patient*in sowie der rasche Kostaufbau fördern die schnelle Erholung, sodass der stationäre Aufenthalt kurz gehalten werden kann.

Darmkrebs – Was ist das?

Darmkrebs entwickelt sich meist aus den gutartigen Vorstufen, den Polypen. Man muss heute davon ausgehen, dass bis zum 70. Lebensjahr 6 % unserer Bevölkerung an einen Darmtumor erkranken. Zellveränderungen der Polypen führen zu einer Entartung und einem nicht kontrollierten Wachstum, welches sich zum einen über die Darmwand ausbreitet und im Darmlumen bei Größenzunahme zu einem Darmverschluss führen kann. Weiteres Wachstum findet dann auch durch die Darmwand hindurch in das umgebende Gewebe statt. Hierbei können Nachbarorgane mitinfiltriert werden. Je nach Eindringtiefe der Carzinome in die Darmwand werden verschiedende Tumorstadien unterschieden. Die Einteilung in diese Stadien kann meist schon vor der Operation anhand der durchgeführten Untersuchungen gestellt werden. Hieraus ergibt sich manchmal die Notwendigkeit einer Vorbehandlung, z. B. durch Chemotherapie und Bestrahlung, vor der eigentlichen Operation.

Bei früher Diagnose liegt die Heilungschance heute bei über 90 %.

Es gibt Darmkrebsarten die erblich sind. Hierzu gehört z. B. die familiäre Polyposis. Durch Anamnese und entsprechende Untersuchungen der entnommenen Präparate gewinnen wir bereits Hinweise auf eine möglicherweise bestehende erbliche Ursache, so dass der/die Patient*in und ihre/seine Familie einer genetischen Beratung zugeführt wird.

Leider sind die Vorstufen des Dickdarmkrebses, die Polypen, wie auch die kleinen Dickdarmkrebse meist symptomlos. Hinweise auf eine Carzinomerkrankung kann Müdigkeit aufgrund einer Blutarmut sein. Auch Blutbeimengungen im Stuhl können Hinweis auf eine Dickdarmtumorerkrankung sein. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es dann zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Darmverschluss, welcher sich durch krampfartige Bauchschmerzen auszeichnet.

Personen, in deren Familie gehäuft Dickdarmtumorerkrankungen aufgetreten sind, sowie auch bei Personen mit chron. entzündlichen Darmerkrankungen wie z. B. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind vermehrt gefährdet, an Darmkrebs zu erkranken. Auch die familiäre Polyposis gehört zu den Hochrisikofaktoren.

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Ansprechpartner:

Klinik für Chirurgie –
Allgemein-, und Viszeralchirurgie

Darmzentrum
UKM Marienhospital Steinfurt

Mauritiusstr. 5
48565 Steinfurt

Chefarzt
Dr. med. Reiner Schürmann

Tel.: 02552 79 - 1402
Fax: 02552 79 - 1403

visceralchirurgie(at)­ukm-mhs(dot)­de